@ OPC
Quote:
Ich glaube allerdings nicht dass der Faschismus ohne Rassismus auskommen wird, denn er stellt ja eine Art Abwehr gegen die Arbeiterbewegung dar. Diesen Zweck kann er nur erfüllen, wenn er dem Klassenkampf ein eigenes Weltbild welches den Kapitalinteressen dient entgegensetzt. Und da bietet sich Rassenhass nun mal sehr gut an, da er zumindest in Teilen der Bevölkerung noch Rückhalt hat und andere "Alternativen" komplett aus der Luft gegriffen wären
In den USA mag der Rassismus einen politisch nennenswerten Rückhalt haben in manchen Regionen - das will ich nicht abstreiten.
In Deutschland jedoch hat er das nicht von diversen Randphänomenen der Gesellschaft einmal abgesehen - wenige Dinge sind hier allgemein so politisch unkorrekt wie Rassismus.
Der bürgerliche Staat bekämpft den Rassismus vehement - das kann man kaum in Abrede stellen.
Warum tut er das?
Weil seine Herren wie ich schon ausführte an der Nation kein Interesse mehr haben - weil ihr Imperialismus ein internationalistischer Imperialismus ist - der Imperialismus der NATO unter Führung der USA!
Die Feindbilder der heutigen Zeit sind nicht "der menschenfressende Neger" oder "der bolschewistische Jude" sondern der Nationalist (was uns nicht stört) und der "islamistische Terrorist", da die islamische Kultur (was immer man sonst auch von ihr denken mag) mit den Plänen des internationalen Imperialismus, die sich oft auch in nationaler Unterdrückung äußern in keiner Weise harmoniert.
All zu gern spricht man auch schon einfach von "ISLAMISCHEN Terroristen" anstatt sie Islamisten zu nennen.
Das neue Feindbild ist in erster Linie der Orient, denn seine ebenfalls reaktionären Potentaten und vor allem seine Völker leisten dem Zugriff des internationalistischen Imperialismus Widerstand - derweil sie gleichzeitig auf Ölreserven sitzen die, dieser Imperialismus zum Leben braucht - die er aufsäuft wie ein Verdurstender das Wasser.
Das Resultat ist naturgemäß die militärische Sicherung des Zugriffs auf die Ölquellen durch den NATO-Kriegspakt.
Afghanistan, Irak und bald Iran.
Andere Staaten werden in Form ihrer feudalen korrupten Herrscher faktisch gekauft und mit Garnisonen des internationalen Imperialismus unter Führung der USA besetzt - werden zum Aufmarschgebiet gegen die verbleibenden halbwegs souveränen Staaten.
Kuwait etc.
An die Stelle des in einer "kleiner werdenden" globalisierten Welt nicht mehr effektiven und anerkannten Rassismus tritt Antiislamismus und ein gewisser "Moralchauvinismus" wenn man es so nennen will.
Was brüllt der Imperialismus denn heute?
Was ist das Kriegsgeschrei seiner Truppen wenn sie in Staat um Staat einfallen?
"Freedom and Democracy!"
Es gibt wenn ich mich nicht irre auch ein nettes Gedicht von Brecht zu diesem Thema.
Und HIER sehen wir die neue Ideologie des Imperialismus vor uns - die Begründung für seine Kriege und die eigene Überlegenheit - den Ersatz des Rassismus - die westliche Kultur und das bürgerliche Demokratieverständnis.
Schön klingende Floskeln.
Heute ruft man auf "humanistisch" zum Krieg.
Und wo wir beim Thema sind:
Was ist denn die erste und effektivste Strategie des Imperialismus die Arbeiterbewegung nieder zu halten - und das seit Jahrzehnten und nicht erst seit gestern?
Insbesondere in Deutschland die "soziale Marktwirtschaft".
Ein weiterer "Beleg" für den hohen Stand der westlichen Gesittung und die Überlegenheit des imperialistischen NATO-Blocks - so soll es aussehen.
Die Kapitalisten sind doch nicht dumm.
Die wissen, dass sie besser verdienen und eine Revolution verhindern wenn sie es ihren Sklaven gut gehen lassen solange sie das können.
Wenn sie es weniger gut können für den Moment oder die Gefahr einer Revolution abnimmt (wie nach dem Ende der sozialistischen Staatengemeinschaft) schaut man wie weit man das Ganze wieder zurück drehen kann.
Was ist der Wahlspruch der herrschenden Klasse in diesen Tagen?
"Teile und herrsche!"
Sehen wir uns doch mal die Einflusssphäre des internationalen Imperialismus der NATO-Staaten an: sie umfasst einen Großteil der Erde - einen Teil der als einheitliches System begriffen werden muss.
Die Revolution in den Regionen in welchen die Herrscher des Systems sitzen wird durch das oben genannte "Teile und herrsche"-Prinzip verhindert.
Man züchtet sich eine Art "Stehkragenproletariat" von nationalem Ausmaß, dass geistig durch die Medien und finanziell durch die tatsächlich erfolgenden Leistungen völlig korrumpiert und seines Klassenstandpunktes beraubt wurde.
So lange man sich dies leisten kann und will funktioniert das wunderbar.
Ausgebeutet auf ebenso schonungslose Art wie einst die Europäer zu Lenins Zeiten werden hingegen die Bewohner der in der Einflusssphäre befindlichen Staaten der "zweiten und dritten Welt" - dort produzieren die Konzerne - dort wird Wertschöpfung betrieben!
In Europa administriert das Stehkragenproletariat diesen Akt - verwaltet ihn usw.
Eine "Dienstleitungsgesellschaft" entsteht die eigentlich gar keine Gesellschaft für sich ist sondern eben nur Teil einer globalen Gesellschaft.
Ein geschickt eingefädeltes System möchte ich meinen.
Das sind im groben doch die heutigen Taktiken des Monopolkapitals!
Das IST die Alternative zum rassistischen Nationalismus die wir heute schon vor uns sehen und die, sollte sie das denn tun auch so in faschistoide Strukturen hinübergleiten wird.
Eine Auflösung dieser globalen Vernetzung widerspricht den elementarsten Lebensinteressen des heutigen Monopolkapitals.
Nicht nur die Welt ist "kleiner" sondern das System der Ausbeutung längst ein globales geworden.
Das und nichts anderes meint "Globalisierung" im Jargon der Kapitalisten.
Das sind meine groben Gedanken dazu wie die Arbeiterbewegung heute niedergehalten wird und wie das System funktioniert.
Da hat sich viel getan.
Quote:
Dass die NPD faktisch dem nationalen Kapital dient, halte ich für wenig problematisch, da der Imperialismus sowieso auf den 3.WK hinarbeitet (oder wieso müssen wir wohl seit einigen Tagen von der Stromversorgung aus dem Ausland unabhängig sein?!).
Das national beschränkte Kapital hat jedoch nichts mehr zu melden in Deutschland sowie im Rest des imperialistischen Blocks mit Ausnahme der USA vielleicht deren national dominiertes Kapital die Führungsrolle der USA munter weiter ausnutzt.
Doch man schaue sich an wer Geld und Macht besitzt:
BMW, Daimler Chrysler usw. - ursprünglich urdeutsche Marken - alle weltweit vernetzt - "global player" das Ausbeutung - INTERnationales Kapital.
Wer kann heute noch sagen welche Marken deutsch sind und welche nicht in vielen Belangen?
Das könnte oft überall herkommen - und es kommt überall her.
Entwickelt in Deutschland - gefertigt in Indonesien - kassiert in der Schweiz ... als beliebiges Beispiel.
Wo ist das nationale Kapital denn, dass sich gegen diese Riesen durchsetzen könnte?
Insbesondere mit Forderungen eines im Volk verhassten Nationalfaschismus?
Und selbst die Kleinkapitalisten können sich die Tage bis zur Intervention der anderen Blockstaaten nach so einem Vorgang oder auch nur bis zu einem Handelsembargo und den Folgen für ihre persönlichen Profite an einer Hand abzählen.
Es existiert kein mächtiges rein nationales Kapital mehr.
Was du mit dem dritten Weltkrieg schreibst sehe ich anders - zumindest was den Krieg zwischen Großmächten angeht.
Die Atombombe hat dieses Kapitel des Imperialismus geschlossen, da auch ein Kapitalist nichts von der Vernichtung der Erde hat - sie ebenso fürchtet wie jeder andere Mensch.
Es kam ein Zeitalter des Gleichgewichtes der Kräfte zwischen dem fortschrittlichen und dem imperialistischen Block.
Nach der Zersetzung des fortschrittlichen Blocks von innen betreibt der imperialistische Block unter Führung der USA reinsten Neokolonialismus.
Imperialistische Staaten wie Russland haben ihre kleineren Interessenssphären mit dem NATO-Block sicher abgegrenzt.
Die Russen morden in Tschetschenien - die NATO mordet im Irak und bald im Iran.
Zwischen den imperialistischen Staaten gibt es höchstens ein gewisses Konkurrenzgerangel, mehr jedoch nicht.
Außerdem muss der NATO-Block natürlich immer aufbegehren wenn irgendwo medienwirksam ein Verstoß gegen die Doktrin von "Freedom and Democracy" - sprich gegen die Doktrin ihrer Hegemonie - erhoben wird.
Einen dritten Weltkrieg wird es jedoch nicht geben in nächster Zukunft - nicht zwischen Imperialisten - die haben sich darüber geeinigt wie der Rest der Welt zu verteilen sei.
Neokolonialismus aber eben Kolonialismus - das Wort "Schutztruppe" ist wieder in aller Munde.
Das wäre meine Meinung dazu.
Und wie geht es nun weiter?
Der nächste große Konflikt zwischen Imperialisten der sich dann doch anbahnen könnte, könnte ein Konflikt zwischen US- und EU-Imperialismus um die Vorherrschaft im Block sein.
Die Juniorpartner der USA verwandeln sich mehr und mehr auf einen Partner der gleiche Rechte will - wenn die europäische Einigung auch stockt und sich der US-Imperialismus für sich genommen zur Zeit noch deutlich agressiver expandiert.
Da müssen wir sehen was die Zeit bringt.
Und Kommunisten - was sollen die nun tun angesichts so einer Lage?
Den ML schöpferisch anwenden - und das ist manchmal wohl auch einfach weniger lesen und mehr hinschauen.
Fleißig analysieren und diskutieren sollte das Gebot der Stunde sein.
Die momentane Lage verstehen, die Fehler des real existenten Sozialismus in ihrem Wesen durchdringen - mit der Vergangenheit abschließen und sich auf der Basis der Marxismus-Leninismus neu zur Gegenwart positionieren.
Ein Aufbruch muss her - ein Neuanfang wenn man so will.
Dem globalen Imperialismus muss eine globale sozialistische Alternative gegenüber treten.
Ich behaupte der Kampf kann nur gewonnen werden wenn er genau koordiniert und den örtlichen Begegebenheiten angepasst in der "ersten" und "dritten" Welt gleichzeitig geführt und abgestimmt wird.
Die Gesellschaft ist global geworden, da die Produktion und ihre Verwaltung ein globaler Prozess geworden ist.
Dem muss wohl mehr entgegen treten als "nur" eine weitere "Internationale" - vielleicht ist die Zeit reif für eine globale Partei.
Über all das sollte man auf dieser Basis einmal diskutieren.
Nun könnte man mir vorwerfen weit vom Thema abgekommen zu sein - doch hängt das im Grunde eben alles zusammen.
